Der Mai ist gekommen …

Jedes Jahr nehme ich mir vor, die Kastanienblüte von Anfang an zu beobachten. Beim richtigen Wetter kann man den Fortschritt beim Aufblühen fast von Minute zu Minute sehen. Leider hat mir auch dieses Jahr wieder der Reiseplan einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich kam erst am 11. Mai wieder in Berlin an. Immerhin gerade noch rechtzeitig um die Kastanienbäume am Landwehrkanal zu genießen. Auf dem Weg in die Werkstatt P98a habe ich neulich an der Brücke über den Kanal neben der Nationalgalerie angehalten und ein Foto gemacht, als Ersatz fürs verpasste Beobachten gewissermaßen. Weil jeder weiß, dass die Blätter der Kastanien grün und die Blütenkerzen hier weiß sind, finde ich ein schwarzweißes Foto völlig ausreichend. Die rosaroten Kastanienblüten am Hausvogteiplatz muss ich dann wohl farbig reproduzieren.

kastanien_landwehrkanal_bw_72

29 comments

  1. Wenn man sich diese Designer

    in den diversen Shops so ansieht, kann man sagen, dass einige ganz gut sind. Aber ich finde keinen, der imstande ist, Leseschriften zu produzieren.

    Wer werden die künftigen dafür sein. Gibt es schon welche, die sich heraus kristallisieren und die noch jung sind?

    Dieser Akira Kobayashi fällt mir oft als der auf, der, ich glaube ganz gut, ältere Fonts um einige Schnitte ausbaut. Aber was würde sein, er müsste einen selbständigen kreieren? Das ist dann doch wieder was anderes, denke ich.

  2. Was bin ich froh, dass endlich Frühling ist und alles blüht! Das Foto sieht selbst in schwarz weiß super aus! 🙂 Viele Grüße!

  3. erik

    Leider finde ich dazu wenig Zeit und beschäftige mich mehr mit dem englischen Blog. Früher hatte ich alles zweisprachig, aber das ist halt die doppelte Arbeit.

  4. Curd

    Weil modifizierende Wörter auch gut zu Jahreszeiten, Monaten et cetera passen, habe ich da doch eine Frage bezüglich dieser Aussage; schließlich habe ich eine höhere Schuld nie besucht. Aber, wie ist das mit dem englischen „can“ bezüglich des deutschen „kann“ gemeint? Das versteh’ ich nicht, weil mir sieben Modalverben bekannt sind, wohingegen an Gymnasien ständig nur sechs unterrichtet werden. Diese sieben lauten: können, mögen, wollen, sollen, dürfen, müssen & lassen. Wobei das letzte Verb ständig ausgelassen wird. Im Video wird sogar dem „kann“ abgesprochen Modalverb zu sein.

    Ist das ein Fehler, der bei freien Vorträgen einfach mal so vorkommt, was mich überhaupt nicht stört, im Gegenteil, bei freiem Sprechen sei das normal, oder habe ich da einmal mehr eure deutsche Sprache nicht verstanden, vielleicht auch nur den Text missverstanden?

    1. Oops!

      Korrektur: „… eine höhere Schuld nie be…“ ersetze man durch: „… eine höhere Schule nie be…“

      Übrigens ist das ein ganz besonderer Vortrag, damit meine ich: er ist außerordentlich interessant. Vielen Dank!

  5. Ich

    meine auch, dass das Blog abwechslungsreich und DESWEGEN gut ist, Marcel. Und Curd: Yes!

    1. Peter F.

      Marcel Robbers, wenn du bei so einem Kapazunder studiert hast, habe ich eine Bitte an dich: Würdest du dir die unter deinem Namen verlinkte Site ansehen und erläutern, ob man sich an die dort gemachten Vorschläge halten kann!

      Vielen Dank im voraus
      von einem Fan von guten Schriften

  6. Marcel Robbers

    Ein schöner Blog vom Hüter unserer Schriftkultur! Trotzdem ist mir aufgefallen, dass vor dem Auslassungszeichen in der Headline ein Leerraum fehlt. Schöner und richtig wäre: »Der Mai ist gekommen …«. Gruß an Erik von Marcel aus Bremen. Ehemaliger HfK Bremen-Student und Besucher Deiner damaligen Vorlesungen.

    1. Curd

      Ob «Guillemets» oder »Chevrons« oder « Guillemets », so werden auch manc… Punkte, diese aber wie hier … unabsichtlich fehlerhaft gesetzt, wohingegen die «Guillemets» oder »Chevrons« oder « Guillemets » meistens aus Unkenntnis falsch verwendet werden. Auch, wenn die richtigen deutschen öffnenden und schließenden Anführungszeichen komischerweise zunehmend vernachlässigt werden, frage ich mich doch, ob man sie nicht anstatt der ausländischen in unserer Sprache zu verwenden habe, nach dem Vorbild: „“

      Da ich weder deutschsprachiger Herkunft noch aus der Branche bin, bedarf es hierbei einiger Aufklärung: Vielen Dank im voraus! Mir kommen sie so vor wie Lehnwörter in der Sprache, nur dass sie eben Zeichen sind. Aber darf ich sie als anderer Sprachen entlehnte Zeichen sehen?

    2. C…

      Außerdem hieße es, wenn wir schon so genau sind: …n schönes Blog

      1. Marcel

        Hi Curd, ich halte mich weiter an den »Duden« und bleibe bei »der Blog« …

        1. Gut!

          Aber manchmal wundere ich mich schon. Und zwar über Fonts mit über 800 Glyphen, die dann keine Guillemets haben, hehe: Oops!

          Und: Warum ich mich nicht an den Dudel halte und du es dir nochmals überlegen solltest, ist die Tatsache, dass Dudels nicht nur von den sprachlichen Veränderungen innerhalb eines Volkes (legitim) durch veränderte Anwendungen von verschiedenen Wörtern et cetera profitieren, sondern (weit weniger legitim) auch vom Veränderungswahn irgendwann eigeführter, sogenannter Kultusministerien und deren Dilettanten, die man dann auch nicht mehr los wird. Und wird man die aus Eigenbequemlichkeit nicht mehr los, verfolgen sie auch noch den Wahn, ständig was tun zu müssen – wie es übrigens in vielen Berufen und Firmen vorkommt. Das führt zwangsweise zu den übelsten Fehlentscheidungen: aus ökonomischer Sicht, weil Verlage das leider auch nutzen (mittels Lobbyismus), um weiter neue Bücher drucken und besonders den gehörigen Schülern und Studenten aufzwingen zu können (die Politdilettanten helfen kräftig mit, mit ihrem ständigen Ja, ihren Jas, über Themen, die sie weder interessieren und/oder beherrschen), aus ängstlicher Sicht (die auch ökonomische Ängste beinhaltet), vielleicht sollte ich sie Statussicht nennen, bezüglich eines möglichen Jobverlustes. Immerhin wird vom Steuerzahler das persönliche Hobby sehr angenehm finanziert, wie auch bei vielen, sehr vielen sogenannten Forschern.

          Der Dudel glaubte auch früher richtig zu liegen als er empfohlen hat, Auto fahren, radfahren und eislaufen zu schreiben, während er haute befielt, Auto fahren, Rad fahren, aber Eis laufen zu schreiben. Blöd für den Dudel, dass er damals wie heute nicht recht hat. Und ganz besonders nicht, wenn man seine eigenen Regeln auf die Schreibweisen anwendet, die zu folgender Schreibung führen müsste: Auto fahren, Rad fahren, aber: eislaufen.

          Aber offensichtlich gewinnt man heute den Glauben der Menschen am einfachsten dadurch, dass man einfach ’ne Behauptung aufstellt und diese ständig ändert – besonders unter sträflichster Missachtung der eigenen Regeln: denkt eh niemand darüber nach. Und wenn man irgendwann hundert verschiedene Bücher am Markt gehabt haben wird, mit hunderten unterschiedlichen Schreibweisen, dann kann man immer auf das – bei Argumentationen – zurückgreifen, welches die gerade beanstandete Buchstabierung endkräftigen* (entkräften) kann.

          Besonders schwierig für Dudels und Klo, äh … und Co. ist es, zu akzeptieren, dass sie nichts als die über Jahrhunderte entstandenen Gesetze der Sprache aufzuzeichnen haben. Aber dann könnte mann ja auch keinen zusätzlichen, bequemen Doktoren zusätzlich bequeme Jobs in zusätzlich extra für die Freunderl jemandes geschaffenen Institutionen besorgen, die dem Normalbürger unglaublich viel Geld kosten. Egal, der Deutsche beschafft die Kohle dann auf Kosten der Hartz IVler, wie’s so schön heißt bei auch Deutschsprachlern.

          Dein Vorteil: Du kannst den Text getrost ignorieren, da ich erstens kein Deutschsprachler bin, zweitens nie studiert habe, drittens nicht einmal Abiturpapiere mit mir führe und viertens, weil ich selbst den Dudel benutze: aber eben nur zusätzlich zu besseren Wörterbüchern. Hierfür hat es übrigens keines Nachschlagens bedurft. Aber Ausländer dürfen wenigstens Fehler machen; und in den U-Bahn-Toiletten eure Klosetts reinigen, eurem studierten, gescheiten Arsch nachwischen sozusagen.

          * in verschiedenen Dialekten so geschrieben vorkommend

          Fazit: Duden weiterhin verwenden, aber auch mal kritisch sehen, was er so druckt mit den langjährig designten Fonts. Tja, deshalb ziehe ich den Rednern wahre Taten vor: dem deutschen Kanzler Frau Doktor Merkel etc. ziehe ich Schrift-Designer vor usw. Heißt komkret: Ich ziehe Designer, aber auch alle Arten von Ausübenden der feinen Künste, den Ver(ge)walt(ig)ern** aller Staaten vor.

          ** Und das sind nicht nur Politiker!

          PS: Rechtschreib- wie Satzzeichenfehler möge man dem Fremden verzeihen: er hat auch recht schnell geschrieben! Thx!

          PPS: Schaue dann vielleicht nächste Woche wieder rein.

          PPPS: Ja, du darfst auch „der Blog“ schreiben, wenn du möchtest. Aber bloß nicht, weil’s so auch im einen oder anderen Dudel schon gestanden haben mag!

          1. Einige eigene

            Korrekturen: … Blöd für den Dudel, dass er damals nicht recht gehabt hat, wie er heute nicht recht hat. Und ganz besonders nicht, wenn man seine eigenen Regeln auf die Schreibweisen anwendet, die zu folgender Schreibung führen müssten …

            recht haben ≠ Recht haben!

            Aber: Wie oben geschrieben: lassen wir das mit den Korr…!

          2. Ein

            haute statt eines heute und ein befielt statt eines befiehlt habe ich noch auf die Schnelle gefunden. Weitere Fehler würden aufzufinden sein, sähe man genauer nach.

          3. Muhamad

            La simple croyance dans le dictionnaire peut séduire.

          4. Gerhard Friedrich Moers

            Mich stört daran, dass auch die normalen Anführungszeichen kaputt sind. Die unteren (öffnenden) sind kürzer als die oberen (schließenden).

    3. Da

      hast du einen der tollsten Lehrer gehabt. Gratulation!

    4. Kurt

      Ja, das hat er! Aber es gibt auch immer wieder andere Designer und ganz besonders deren Schriften, die hinsichtlich ihrer Einsatzgebiete unterschätzt werden, wie diese Sica-Familie
      , die ich mir neben vielen Spiekermann-Fonts zugelegt habe. Als Privatier wohlgemerkt, hehe. Völlig sinnlos, wie die meisten meinen. Aber wie ist das mit der Typomanie gewesen? Typekaufie ist noch viel unheilbarer und bringt auch nichts ein.

    5. Kurt

      Gegen Typokaufie helfen oft nur einige gute Geigen- und Klavierklänge; die Geige erinnert hier ein bisschen an eine Klarinette, hehe.

      Korr.: „… wie diese Sica-Familie
      , die ich mir neben vielen …“

      werde zu

      … wie diese Sica-Familie, die ich mir neben vielen …

  7. Fan interessanter Fonts

    Das Design-Team um die drei Koreaner Hyun-Seung Lee, Dae-Hoon Hahm, Min-Joo Ham sollte auch hier nicht verschwiegen bleiben: https://www.facebook.com/CoreFont/photos_stream?ref=page_internal – Für nachkommende Designer scheint gesorgt.

    Einer Stellungnahme vonseiten Erik Spiekermanns bezüglich der Stärken und Schwächen dieser Fonts wäre äußerst interessant! Ob man so etwas wie eine Beurteilungsseite einrichten könnte, wollte, dürfte?

  8. Fan dicker Pappe

    Tja, meine monatelange Suche zahlt sich endlich aus: Unter »Wir haben« erinnert mich so einiges an Ihr(e) P98A: unsere neue Werkstatt und Galerie. Und was ich so lange gesucht habe, ist eine Firma, die Visitenkarten noch wirklich prägt, egal, wer sie gestaltet hat. Bisher habe ich die Aufträge ständig an Moo vergeben, weil ich das dicke Papier – eigentlich die Pappe, das Papier mit den 600 g also – so liebte.

    Und nun finde ich in Wien diese tolle Firma, die ich Ihnen, auch als ganz besonderem Freund dieser alten, tollen Maschinen, nicht vorenthalten möchte. Und plötzlich kann ich meinen Kunden Pappe auch von 900 g anbieten.

    Ich flippe gleich völlig aus.

    Auch, wenn ich daran denke, dass ich dem letzten Dipl. Ing. BM Herrn … solch vermeintlich teuren Visitenkarten erst habe einreden können, indem ich die rhetorische Frage stellte: Was machen schon 50 Eurocent für eine Visitenkarte aus, wenn man dadurch den Bauauftrag für ein ganzes Haus bekommt?

    Tja, so wenig denken heutzutage die Studierten nach; komisch, weil man annimmt, dass besonders Ingenieure Rechner seien. Täglich stelle ich aber fest: Gier frisst nicht nur das Gehirn, sondern sämtliche Fähigkeiten. Da muss man eben nachhelfen. Auch, wenn man nicht deutschsprachiger Herkunft ist und ohne Abitur.

    Der Hauptgrund der Verlinkung ist, außer dem Ausdruck meiner Freude, auch der Umstand der Erinnerung an Ihre Neigung zu solchen Geräten. Außerdem, wer weiß, vielleicht benötigt ja der eine mal etwas vom anderen. Ich tue das ganz bestimmt: von Fall zu Fall!

    1. Fan von dickem Papier (Pappe)

      Man tilge das „n“ des Wortes teuren! – Für mich! Und vielleicht auch das eine oder andere zu nah beieinander liegende Wort gleiches (des gleichen?) Klanges.

      1. Luana Marie Melina O… E…

        Zwei wunderbar wunderbare Werkstätten sind das. Wirklich! Ich verblasse vor Neid.

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