Buchstaben bilden Wörter und Wörter bilden Sätze. Wenn wir diese Wörter auf Papier gedruckt vor uns sehen, wollen wir sie zu Sätzen reihen. Eine ähnliche Übung wäre aber in unserer Sprache besser mit Wörtern aus vier Buchstaben zu erledigen, denn für Kürze ist Deutsch nicht bekannt. (Wie Mark Twain schon schrieb: „Deutsche Wörter sind so lang, dass sie einen Fluchtpunkt haben“) Wir werden diese und mehr Wörter drucken, gleich ob es Verben, Substantive, Adjektive oder Pronomen sind.
Noch nicht sicher, ob in dieser Schrift, der HWT Artz, die bisher nur Versalien hat oder in einer anderen, die in Arbeit ist, aber drucken werden wir auf jeden Fall.
Neben dem interessanten Artikel war doch auch interessant alle Kommentare zu lesen.
Habe nicht gewusst dass Mark Twaine das von uns meinte 🙂 „Deutsche Wörter sind so lang, dass sie einen Fluchtpunkt haben“
Hehe, Hammer!
Na so was! Das gib es nur im Deutschen.
Ja, ja, die HWT Artz von Eric Spiekermann; eine interessante Fontvariante. Was mich an ihr aber stört, ist gleichzeitig mein größter, ständig andauernder Kampf, besonders mit ausländischen Schriftdesignern, die ich gerade von einem Designer deutscher Herkunft gerne gelöst gehabt hätte: die deutschen, öffnenden Anführungszeichen, diese liebe unten stehende Neunundneunzig – sie fehlt, und das ist schade, sehr schade.
Bei folgender Verrechnung „Subtotal € 20,99 | Sales Tax € 4,20 | TOTAL € 25,19“ ist das zwar, auch weil sie ja als Holzschnitt für und von eine(r) amerikanische(n) Foundry konzipiert worden war, etwas zu vernachlässigen, aber sie ist eben auch für die Weltbürger im Verkauf bestimmt; und darunter sind zum Glück auch (noch?) deutschsprachige.
das „c“ in Eric werde durch ein „k“ für Erik ersetzt.
Freundlich
Ich
Weil ich nur Handwerker bin, scheint eine Störung mich zu verfolgen, die andauernd danach verlangt, grobe Fehler zu verbessern: …designern, den ich gerade … auch weil die Artz ja als Holzschnitt …
– Nur, weil wir, besonders dann, wenn wir nicht deutschsprachiger Herkunft sind, immer für total blöd gehalten werden.
PS: Habe den Font nach dem Verrechnungsvorgang sofort installiert und mich an ein Plakat für die 11-Jahres-Feier des Lokales eines Freundes gewagt, was mich zu folgender Feststellung bringt: Ich habe die HWT Artz vorher total unterschätzt. Sie ist so eine feine Schrift in (mit!) ihren lieblichen Rundungen, dass sie ganz besonders wirkt. Wow, die gibt wirklich was her, wie man so schön sagt.
Was am Plakat nun nicht so ganz passt, sind die vom Urdesigner gewählten Schriftvarianten des Logos, die wohl eine der sehr ähnlichen Varianten folgender Schriften beinhaltet: entweder ist die Subheadline des Logos die Square 721, die MicroSquare, die Europa oder eine Eurostile-Variation. Die letzten sind Günstigvarianten der Square 721, oder wie ich als nicht Fachmann sagen würde: Nachbauschriften. Ähnlich ist auch noch die Evoire, die man um 20 € unter 4000 weitern (oft schlecht verarbeiteten) Fonts auf einer CD erhält, welche einem interessanten Buch über Schrift beigeheftet ist.
PPS: Aber diese Fonts habe ich persönlich nie besonders mögen, obwohl ich sie als sehr lesbar empfinde und mir vorstellen könnte, sie als Webfonts einzusetzen. Trotzdem würde ich wohl auch hier andere Zeichen vorziehen, beträfe das (oft auch: der) Blog eine Tätigkeit, ausgeübt durch meine Person.
Die digitale Version der Schrift hat alle An- und Abführungen. Bei Holzschriften gibt es das nie. Dort nimmt man einfach 2 Kommata und 2 Apostrosphe und dreht die um. Da Holzschriften keine Vor- oder Nachbreiten haben, stehen die Zeichen dann auch nicht so dicht zusammen, wie es bei zwei Kommata im digitalen Satz wäre.
Übrigens hat kein Zeichen der HWT Artz Unterlängen, also stehen Komma und Semikolon auf der Schriftlinie. Kein Fehler, sondern Absicht, damit man engen Zeilen setzen kann.
Die gibts nicht, einfach zwei kommas nehmen.
Übrigens hat die Schrift sogar das Eurozeichen, was für eine Holzschrift ja ungewöhnlich ist und hier erstmals gemacht wurde. Auch ein Plus gibt es.
außerdem kann ich ja auch Guillemets einsetzen, die sind schließlich alle da.
Damit hat Mark Twain in »The Awful German Language« für einen Nichtmuttersprachler allerdings recht gehabt. Gerade deshalb finde ich die deutsche Sprache aber interessant: Man kann sich entscheiden, wie man schreibt, welches Stils man sich bedient und welches Publikum man erreichen möchte.
Das ist ein klarer Vor- und kein Nachteil. Wunderbar für Wortverliebte Neologisten, wie eines meiner älteren BeiSpiele zeigt: „Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitänskajütenputzjungenjackenknopflochumrandungsnähfadeneinzelfaserreißfestigkeitsüberprüfungsprotokollierungsformularkontrolleintrag“ (E. K.)©
Denn: Nur Deutsch lässt es zu, unmöglich lange Wörter – wie das schon zuvor bekannte Wort „Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitän“ – noch zu verlängern, was die Vielfalt an Möglichkeiten dieser Sprache ausdrückt.
Und Vielfalt ist stets Bereicherung, niemals schrecklich.
Christoph Waltz würde meinen:
Ich meine das auch.
Deleatur:
Man ersetze das Getilgte je nach gewünschter Betonung durch … für Wortverliebte, Neologisten … oder … für wortverliebte Neologisten …
Wer die Diskussion um die Betonung in dem Büchlein kennt, könnte meinen, dass Sie das mit Absicht gemacht hätten. Ups! Ja?
Ups? Ja!